Innovationen aus Mainfranken: Was macht der XR Hub Würzburg?

Teaserbild Innovation Mainfranken XR Hub Würzburg

Der Medienhype um die Apple Vision Pro hat sich Ende Februar 2024 endlich wieder gelegt. Interessant sind aktuell vielleicht noch die Herstellungskosten der 3.500 Dollar teuren Brille.

Hype hin oder her, wir sind begeistert, was im Bereich AR, VR und XR passiert, gerade auch in Mainfranken. Zum Auftakt hatten wir Anwendungen aufgelistet, die am Universitätsklinikum Würzburg zwar noch nicht in der Regelversorgung eingesetzt, deren Nutzen aber an mehreren Stellen in Studien untersucht werden.

In Teil 2 unserer Serie „AR, VR und XR in Mainfranken“ schauen wir heute beim XR Hub Würzburg vorbei.

XR, wer sich fragt, steht für Extended Reality oder Erweiterte Realität. Es „ist ein Sammelbegriff für Technologien, die sich mit virtuellen und realen Umgebungen und deren Mischformen auseinandersetzen.“ [Quelle]

„Die Zukunft der Wirtschaft ist virtuell!“

„Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR), Mixed Reality (MR) oder zusammengefasst einfach eXtended Reality (XR) sind entscheidende Schlüsseltechnologien für die Wirtschaft, Industrie, Bildung und Medien“, heißt es in der Pressemitteilung 2019 zum Start der XR Hubs in Bayern. Einer davon ist am Lehrstuhl „Human Computer Interaction“ an der Uni Würzburg angesiedelt.

Zum Start verkündete die damalige Digitalministerin Judith Gerlach: „Wir machen Bayern zur führenden XR-Region und verschmelzen die digitale und die reale Welt. Dafür investieren wir insgesamt 1,5 Millionen Euro pro Jahr in XR! […] ‚XR ‚made in Bavaria‘ soll national und international eine Marke werden. Dafür verfolgen wir hier ein wuchtiges, deutschlandweit einmaliges Projekt.“

Der XR Hub Würzburg: Team und Schwerpunkte

Das Kernteam des XR Hub Würzburg besteht aus drei wissenschaftlichen Mitarbeitenden (Stand Februar 2024) und wird von Prof Marc Erich Latoschik und Prof. Carolin Wienrich geleitet.

Insgesamt arbeiten mehr als 50 Personen am Lehrstuhl für Mensch-Computer-Interaktion und für die Professur für Psychologie Intelligenter Interaktiver Systeme, wie wir auf Nachfrage erfahren haben.

Der Schwerpunkt des XR Hubs in Würzburg liegt auf „Forschung, Industrieverknüpfung und Wissenskommunikation“. Was bedeutet das konkret? Hier zwei Beispiele für Kooperationen mit Industrieunternehmen:

Vergleichsstudie: virtuelle und physische Flugsimulatoren bei Airbus

In Zusammenarbeit mit Airbus wurde in einer Vergleichsstudie der Einsatz von virtuellen Flugsimulatoren in der Pilotenausbildung untersucht. Die Frage war: Wie schneiden diese im Vergleich zu physischen Simulatoren in Bezug auf Stressinduktion und Lerneffekt ab? Antwort: Der Einsatz von virtuellen Flugsimulatoren ist förderlich und kann die Ausbildung im physischen Simulator potenziell ergänzen.

SSI SCHÄFER: digitale Doppelgänger für die Kommissionierung

Sechs Studierende haben im Rahmen einer Projektarbeit einen digitalen Zwilling eines Kommissionierarbeitsplatzes erstellt. Das Ergebnis zeigt, dass dieser die Realität gut abbilden kann.

Noch mehr spannende Projekte des XR Hubs Würzburg

Identitätsverifikation im virtuellen Raum: Virtual(ly) Me

Woher weißt du eigentlich, ob der virtuelle Mensch, mit dem du interagierst, wirklich die Person ist, die er vorgibt zu sein? Das Projekt Virtua(ly) Me arbeitet an einem „KI-gestütztem Identitätsmanagement“ und verwendet dafür Bewegungsdaten, um Menschen in der Virtualität zu identifizieren und zu authentifizieren.“

AIL At Work: Nutzung von KI im Arbeitskontext

„Wie können wir KI im Kontext der täglichen Arbeit nutzen? Wie können die Menschen die KI verstehen, mit der sie arbeiten? Wie können wir dieses Verständnis fördern? Diese Fragen versucht AIL AT WORK „aus einer menschenzentrierten Perspektive zu beantworten.“ Das Projekt wurde übrigens bei der re:publica 2022 vorgestellt.

Daneben gibt es viele weitere spannende Forschungsprojekte, die unter anderem im Rahmen der Wuerzburg Web Week schon gezeigt wurden.

VR gegen Cybermobbing

Eines davon war 2023 TooCloseVR. Das möchte bei Schülern ein Bewusstsein für das Thema Cybermobbing schaffen. Die VR-Anwendung zeigt auf bedrückende Weise, dass Mobbing in Zeiten von Smartphones die betroffenen Schülerinnen und Schüler bis in ihren privatesten Bereich verfolgt. Das bedeutet beispielsweise, eine Flut an bösartigen Nachrichten zu erhalten, die einfach nicht mehr aufhören, sondern bald den kompletten virtuellen Raum einnehmen. TooCloseVR wird iterativ mit Jugendlichen im Alter von 12-14 weiterentwickelt.

Klingt alles sehr interessant? Das waren gerade mal fünf Projekte. Auf dieser Seite findest du eine lange Liste, was der XR Hub und der Lehrstuhl für Mensch-Computer-Interaktion im Laufe der Jahre bereits umgesetzt haben.

Testpersonen für XR-Projekte gesucht

Wer bei einem Projekt mal live dabei sein will: Der XR Hub Würzburg sucht regelmäßig Testpersonen. Bei Interesse auch an einzelnen Projekten gerne eine E-Mail schreiben und von uns grüßen. Die Kontaktdaten gibt es auf der Webseite.

Foto: Roméo A. auf Unsplash

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